Der Instagram Algorithmus

12. Februar 2018 

Fluch oder Segen: Der Instagram Algorithmus im Online-Marketing

Das soziale Netzwerk Instagram, Tochterunternehmen von Facebook, gilt mittlerweile als zweitgrößtes soziales Netzwerk auf der Welt. Seit der Gründung des kostenlosen Online-Dienstes zum Teilen von Fotos und Videos im Jahr 2010 hat sich die Anwendung im letzten Jahr zu einem Netzwerk mit 800 Millionen monatlich aktiven Nutzern gemausert.

Dies hat zur Folge, dass auch bei Instagram regelmäßig Veränderungen und Neuerungen eingeführt werden. So muss Instagram  Juni 2016 eine Lösung finden, um die hohe Beitragsmenge in dem Netzwerk zu organisieren und den Usern eine optimale Nutzung zu garantieren. Ein Großteil der bisher chronisch angezeigten Updates wurde von den Nutzern nicht mehr gesehen, weil die Anzahl der Posts zu groß wurde.  Für Instagram gab es in diesem Fall zwei mögliche Lösungswege: Entweder müssten die User angehalten werden, weniger Beiträge zu posten und weniger Accounts zu folgen oder den Nutzern müssten die relevantesten Beiträge, vorselektiert durch den Instagram Algorithmus,  zuerst gezeigt werden.

Der Instagram Algorithmus als Lösung für die Beitrags-Überflutung

Natürlich entschied sich das Netzwerk, welches bezüglich der Aufrufe und Interaktionen die klare Nummer Eins für Unternehmen und Influencer ist, gegen die erste Option und für die Filterung der relevanten Beiträge. Die Definition der wichtigsten Beiträge für jeden einzelnen Nutzer wurde durch den Einsatz des Instagram Algorithmus ermöglicht. Anstelle jedoch einen Algorithmus per Hand zu programmieren, wurde auf die Kraft einer künstlichen Intelligenz gesetzt. Dies hat den Vorteil, dass zahlreiche Variationen des Algorithmus in sehr kurzer  Zeit durchgespielt werden können. Für das neue System gibt es vor allem eine Prämisse: Je mehr Interaktionen diese Sortierung des Newsfeed hervorbringt, desto glücklicher sind die User.

Die Sortierung des Newsfeed mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz

Ähnlich wie beim Mutterunternehmen Facebook macht auch Instagram ein Geheimnis um die exakten Faktoren zur Erkennung der Relevanz von Beiträgen in der neuen Sortierung. Zu Beginn der Algorithmus-Einführungen gab es vier mögliche Faktoren, welche für die Auswahl des Newsfeed relevant hätten sein können. Hierbei handelte es sich um die Annahme, dass Beiträge, deren Inhalte geliked wurden, Beiträge von Usern, denen eine Direct Message gesendet wurde, Beiträge von Nutzern, nach denen gesucht wurde sowie Beiträge von Freunden aus dem „Real Life“ favorisiert werden und somit oben im Newsfeed erscheinen. Mittlerweile ist klar, dass es zahlreiche weitere Einflüsse gibt, welche das Unternehmen jedoch geheim hält.

Die Ergebnisse nach der Einführung des neuen Algorithmus

Die ersten Ergebnisse, die durch die Einführung des Instagram Algorithmus generiert werden konnten, zeigten große Erfolge. Zahlreiche Steigerungen in der täglichen Nutzung der User, mehr Impressionen sowie deutlich mehr Foto-Uploads konnten ermittelt werden. Über einen längeren Zeitraum wurde nun jedoch analysiert, dass, trotz der gestiegenen Werte, die Interaktionen bei einigen Nutzern zurückgegangen sind. Diesbezüglich haben sich in den letzten Wochen immer mehr Instagram-Nutzer gemeinsam zum Protest gegen das Netzwerk und den Algorithmus mobilisiert.

 #BLANK – Eine Community streikt

Als der Instagram-Algorithmus im Juni 2016 eingeführt wurde, war klar, dass in diesem Fall keine Beiträge komplett aus dem Newsfeed verschwinden sollen, sondern lediglich die Sortierung beeinflusst wird. Scrollt man also lange genug in seiner Timeline, würden alle Beiträge von Freunden erscheinen. Dies ist einer der größten Unterschiede zwischen dem Facebook Algorithmus, welcher Beiträge bewusst verschwinden lässt und dem Algorithmus bei Instagram.

Aufmerksame Instagram-User konnten jedoch in der letzten Zeit erkennen, dass Instagram zwar keine Beiträge unter Verschluss hält, es jedoch häufig geschieht, dass ältere Beiträge, die bereits mehrere Tage auf der Plattform bestehen, erneut an vorderster Stelle im Newsfeed erscheinen und neue Beiträge von Freunden, welche eigentlich an diese Stelle gehören, dadurch immer weiter in der Timeline runterrutschen. Dies hat zur Folge, dass die Reichweite und Interaktion der Beiträge kontinuierlich sinkt und die Follower-Zahlen zurückgehen, da die Beiträge veraltet im Newsfeed erscheinen.

Nun formieren sich immer mehr Instagrammer, vornehmlich größere Accounts, unter dem Hashtag #Blank.  Derzeit bestehen auf Instagram knapp 324.000 Beiträge unter diesem Hashtag und es werden täglich mehr. Die User drohen dem sozialen Netzwerk, sich abzuwenden, sollte die künstliche Intelligenz des Algorithmus diese Problematik nicht zeitnah beheben. Auch wenn diese Aktion eine gewisse Signalwirkung hat, ist die Erfolgschance, dass Instagram wieder zurückkehrt zur chronologischen Sortierung des Newsfeed, sehr gering.

Fazit: Content is King…nach wie vor!

Nach wie vor heißt es also für uns: Gute Inhalte führen zu erfolgreichem Online-Marketing auf Instagram.

In erster Linie hat das Engagement eines Beitrages höchste Relevanz bei Instagram. Kann ein Post also zahlreiche Likes, Views oder Kommentare generieren, so signalisiert dies der künstlichen Intelligenz des Algorithmus, dass der Beitrag höhere Relevanz für die Follower hat. Dementsprechend rückt der Beitrag in der Timeline hoch. Hier ist nicht nur die Anzahl der Likes, etc. relevant sondern auch die Zeit, in der das Engagement eingeholt wird. Kann ein Beitrag also besonders schnell zahlreiche Views erreichen, so erhöht das die Relevanz für den Algorithmus und somit seine bessere Positionierung.

Zusätzlich zum Engagement hat die Interaktionszeit der User einen großen Einfluss auf die Einsortierung der Beiträge im Newsfeed. Scrollen Nutzer in der Timeline nach unten und bleiben bei einem Beitrag hängen, so zeichnet diesen Post herausragender Content aus. Daraus resultierend sollte vermehrt versucht werden, individuelle und überzeugende Inhalte zu verbreiten, die die Aufmerksamkeit der Follower ansprechen und zu einer längeren Verweildauer einladen.

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