Frau unscharf im Hintergrund wirft Konfetti und wird dabei gefilmt

Die Zukunft ist Video – YouTube Shorts als TikTok-Konkurrenz?

15. Juli 2021 

Seit TikTok die Herzen der Social-Media-User und die Download-Charts erobert hat, hört man es immer wieder: Video ist die Zukunft. Der Erfolg von TikTok ruft auch andere Plattformen auf den Plan, die alles daran setzen, eigene Bereiche für Kurzvideos zu erstellen. Instagram hat das mit Reels bereits erfolgreich umgesetzt und auch YouTube hat nun mit „Shorts“ eine Funktion gelauncht, die als TikTok-Klon bezeichnet werden könnte. Welche Gemeinsamkeiten YouTube Shorts mit TikTok haben und welche Plattform sich für Euer Social Media-Marketing anbietet, erfahrt Ihr in diesem Beitrag.

Wie werden YouTube Shorts in die App integriert?

YouTube ist und bleibt die führende Plattform für Bewegtbild. Doch die stetig wachsende mobile Nutzung und der Wettbewerb durch Stories und TikTok bringt nun auch YouTube in Bewegung. Zwar hat YouTube nach wie vor wesentlich mehr aktive Nutzer*innen als TikTok, doch die Social Media-Plattform holt auf.

Infografik mit einem Vergleich der Nutzerzahlen von YouTube und TikTok

YouTube Shorts sind vertikale Kurzvideos, die direkt in der YouTube Mobile App erstellt werden können. Sie sind eine klare Reaktion auf den Erfolg von TikTok und dessen Instagram-Kopie Reels. Nachdem YouTube Shorts zunächst in einigen Ländern getestet wurden, steht die Funktion nun auch in Deutschland zur Verfügung und kann für Euer YouTube-Marketing von Vorteil sein. Wie bei TikTok oder Reels geht es auch bei YouTube Shorts um neue, kreative Möglichkeiten der Video-Erstellung. Aber auch deren Konsum steht neben einer Sicherung der Verweildauer im Fokus.

Kurzvideos sind auf YouTube nichts Neues. Genau genommen wurde das allererste Kurzvideo sogar auf YouTube veröffentlicht. Auch vertikale Videos gibt es schon lange auf der Plattform. Der Unterschied zu TikTok ist, dass die Shorts eine Erweiterung von YouTube sind, nicht dessen Kern. Die Funktion muss also in die bestehende Plattform und die mobile App integriert werden. YouTube Shorts werden in die Startseite integriert. Öffnet Ihr ein Kurzvideo, öffnet sich ein vertikaler Feed, wie man ihn von Reels oder TikTok kennt. Außerdem gibt es in der mobilen App einen Tab, über den der Feed aufgerufen werden kann.

Welche Funktionen bieten YouTube Shorts?

Der Kern der Funktion ist der Create-Mode. Über den Button „Create a Short“ wird die Kamerafunktion aktiviert und es können Shorts erstellt werden. Im Create-Mode habt Ihr viele Funktionen zur Verfügung, die denen von TikTok ähneln:

  • Multi-Segment-Kamera
  • Musik
  • Verschiedene Geschwindigkeiten
  • Text-Sticker
  • Einfügen von Audio- und Videoschnipseln
  • Automatische Untertitel
  • Timer und Countdown
  • Filter und Effekte
  • Einfügen von eigenen Smartphone-Clips

Ein großer Vorteil des Formats ist die Art und Weise, wie YouTube die Shorts mit bestehenden Inhalten verknüpft. Gehen Nutzer*innen beispielsweise auf einen Song, der in einem Kurzvideo verwendet wurde, kann nicht nur der Song für ein eigenes Video ausgewählt werden, es gibt auch weitere Verknüpfungen, beispielsweise zum offiziellen Musikvideo und dem Kanal der Künstler*in. Die Verknüpfungen funktionieren in beide Richtungen. Das bedeutet, dass auch aus Musikvideos, die auf YouTube veröffentlicht sind, direkt Shorts erstellt werden können. Das klappt auch mit anderen Inhalten wie Rezept- oder DIY-Videos. Was auf TikTok die Challenges und Trending Hashtags sind, sind bei Shorts die bestehenden Inhalte und YouTube Trends. Bei den Verknüpfungen zeigt sich die Stärke von YouTube Shorts gegenüber TikTok und Instagram: Denn um zu weiterführenden Inhalten oder dem vollständigen Video zu gelangen, müssen Nutzer*innen bei YouTube nicht die App verlassen.

YouTube Shorts oder TikTok – was eignet sich für das Social Media-Marketing?

Wie Ihr seht, sind YouTube Shorts – wie auch Instagram Reels – durchaus eine Kopie von TikTok und viele Funktionen ähneln sich stark. Dennoch gibt es einen elementaren Unterschied: Die unzähligen Videos, die jeden Monat auf der Plattform hochgeladen werden, sind auch ein elementarer Bestandteil der Google- und natürlich auch der YouTube-Suche. Und genau das ist die Stärke von YouTube, die in dieser Form kein anderes soziales Netzwerk abdeckt. Eine prominente Integration der Kurzvideos in die Google-Suche ist denkbar, womit YouTube gegenüber anderen Social Media-Plattformen ein Ass im Ärmel hätte. Um mit Videos auf der ersten Seite der Google-Suche zu ranken, solltet Ihr vorab eine Keyword-Recherche durchführen und prüfen, für welche Keywords Google Videos weit oben platziert. Diese Keywords solltet Ihr dann in den Metadaten wie Titel, Beschreibung und Tags bzw. Hashtags auftauchen. Da die Video-Caption in Shorts jedoch wesentlich kürzer ist als in normalen YouTube-Videos, sind die Möglichkeiten beschränkt. Es bleibt abzuwarten, ob uns wie YouTube Shorts tatsächlich in die Google-Suche integriert werden.

Fazit: Die Macht der Suche ist in jedem Fall ein Vorteil gegenüber TikTok und Instagram. Und auch die enge Verknüpfung mit Inhalten auf der Plattform bietet viele neue Möglichkeiten und könnte YouTube Shorts zum Erfolg machen. Die Integration und Verbindung der neuen Shorts mit bestehenden Inhalten könnte die Nutzung ankurbeln und neue Optionen bieten, Kurzvideos zu konsumieren und zu erstellen. Ob sich das Format endgültig etablieren kann und wie es im YouTube-Marketing eingesetzt wird, bleibt abzuwarten.


Ihr habt noch Fragen zu den YouTube Shorts, Anmerkungen oder Themenwünsche? Schreibt uns gern an hallo@somengo.de, via Instagram Direct oder im Facebook Messenger. Wir freuen uns auf Eure Nachrichten!

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