Nahaufnahme eines Schachbretts, auf dem eine Person gerade eine Figur bewegt

In 7 Schritten zur erfolgreichen Social-Media-Strategie

25. Februar 2022 

Von Hannah Herrmann

Dass Social-Media-Marketing das Kommunikationsmittel der Stunde ist, brauchen wir Euch wohl nicht mehr erzählen. Besonders wichtig ist es deshalb, nicht blind drauf los zu posten, sondern mit einem durchdachten Social-Media-Konzept an den Start zu gehen. So könnt Ihr auf den unterschiedlichen Plattformen erfolgreich sein. Hier erfahrt Ihr, wie Ihr in 7 Schritten eine erfolgreiche Social-Media-Strategie auf die Beine stellt.

Schritt 1: Analysiert die Ausgangslage

Als erstes sollte der Blick immer nach innen gerichtet und der eigene Ist-Stand analysiert werden. Als Leitfaden könnt Ihr Euch zum Beispiel an diesen Fragen orientieren:

Entscheidungsbaum aus verschiedenen Möglichkeiten zur Analyse des IST-Standes im Social Media Marketing eines Unternehmens

Entscheidungsbaum zur Analyse des Ist-Standes. Quelle: eigene Grafik.

Wenn Ihr noch kein aktives Social-Media-Marketing betreibt, dann überlegt Euch zunächst, wie Euer Unternehmen auf Social Media positioniert werden soll. Was unterscheidet Euch von den Wettbewerbern? Was ist Eure USP (Unique Selling Proposition)? Welche Message wollt Ihr nach außen tragen? In diesem Schritt ist es wichtig, eine Basis zu legen und die Grundpfeiler der Social-Media-Strategie zu definieren.

Sofern Ihr schon auf verschiedenen Plattformen aktiv seid, kann es nützlich sein, ein Social-Media-Audit durchzuführen. Dabei werden die einzelnen Kanäle und bisherigen Aktivitäten genau unter die Lupe genommen und Euer Auftreten analysiert: Ist das Branding auf allen Kanälen kohärent? Ist die Ansprache des Publikums auf jedem Kanal adäquat? Welche Inhalte kommen am besten bei den Followern an? Aus der abschließend Bewertung der Channel-Performance können die ersten Learnings und Anhaltspunkte für eine neue Strategie gezogen werden.

Schritt 2: Definiert die Ziele Eurer Social-Media-Präsenz

Nachdem Ihr Euch nun also ein Bild des Ist-Standes gemacht habt, geht es an die Soll-Vorstellung, respektive die Zieldefinition. Sich Ziele zu setzen und auch zu verfolgen ist wichtig, um das Social-Media-Marketing strategisch weiterzuentwickeln. Dazu gehört auch, dass die Social-Media-Ziele in die übergreifenden Geschäftsziele eingebettet werden. Das kann zum Beispiel so aussehen:

Tabelle mit Geschäftszielen und Social-Media-Zielen

Übersicht Geschäfts- und Social-Media-Ziele. Quelle: hootsuite (eigene Darstellung)

Wenn Ihr Euch an die Zieldefinition macht, bedenkt, die Ziele so exakt wie möglich zu formulieren. Eine Hilfe dafür ist die SMART-Regel. Das bedeutet, ein Ziel muss:

  • spezifisch (also klar formuliert),
  • messbar (anhand von Zahlen nachvollziehbar),
  • akzeptiert (konform mit dem gesamten Unternehmen),
  • realistisch (also erreichbar) und
  • terminiert (auf einen Zeitraum festgelegt)

sein, damit es auch überprüfbar ist. Nur so ist es möglich, im Nachgang den Erfolg der Social-Media-Strategie ermitteln zu können.

→ Ein Beispiel:
Eine Firma aus dem Landwirtschaftssektor ist bereits auf Social Media aktiv, möchte aber jetzt zusätzlich auch Instagram bespielen. Als Ziel setzen sie sich, 750 Follower bis zum Jahresende 2022 zu generieren.

Bei dieser Formulierung fehlen die Aspekte realistisch, akzeptiert und spezifisch. Besser wäre folgende Formulierung: Bis zum Jahresende 2022 sollen mindestens 500 neue Follower aus dem Bereich der Landwirtschaft durch die Eröffnung eines neuen Kommunikationskanals auf Instagram hinzugewonnen werden.

  • “Mindestens 500”: 500 ist eine realistische und zugleich akzeptable Zahl in einem Nischensegment wie der Landwirtschaft
  • “Bereich der Landwirtschaft”: Der Zusatz ist wichtig, da eine Community aufgebaut werden soll, die der Zielgruppe entspricht.
  • “Eröffnung eines neuen Kommunikationskanals”: Es sollte immer auch das Mittel zum Ziel in der Definition genannt werden.

Schritt 3: Definiert die Zielgruppe

Damit Ihr mit Eurer Social-Media-Strategie und Euren Inhalten auch genau die Menschen erreicht, die Ihr erreichen wollt, ist der dritte Schritt die Zielgruppenanalyse. Sammelt so viele Informationen über Eure Zielgruppe wie möglich. Soziodemografische Merkmale wie Alter und Geschlecht sind die Basis. Je mehr Ihr aber auch über ihre Probleme, Bedürfnisse, Interessen, Lebensstil und Konsumverhalten wisst, desto besser. Nicht zuletzt ist auch die Kenntnis über das Mediennutzungsverhalten wichtig, um zu entscheiden, auf welcher Plattform die Zielgruppe am besten angesprochen werden kann.

Schritt 4: Wählt die passenden Social-Media-Kanäle aus

Mit dem erarbeiteten Wissen kann nun im vierten Schritt die Kanalauswahl getroffen werden. Eine erste grobe Übersicht über die sechsten größten sozialen Netzwerke und ihre Merkmale gibt die folgende Tabelle. Generell gilt bei der Kanalauswahl: Weniger ist mehr. Fokussiert Euch zunächst auf 2-3 Kanäle und bespielt diese lieber regelmäßig als alle Kanäle nur halbherzig zu bedienen.

Übersicht der populärsten Social-Media-Plattformen in einer Tabelle

Übersicht der populärsten Social-Media-Plattformen. Quelle: eigene Grafik

Schritt 5: Erstellt einen Content-Plan

Jetzt sind wir am Herzstück angelangt: dem Social-Media-Content. Die Frage nach den “richtigen” Inhalten, kommt wohl der 1-Million-Euro-Frage gleich, auf die es aber mehr als eine richtige Antwort gibt. Je nach Ziel, Branche und Plattform gibt es verschiedene Lösungsansätze, die individuell gefunden werden müssen.

Aufgrund der Zielgruppenanalyse wisst Ihr, welche Themen in Eurer Zielgruppe präsent sind. Um diese Themen solltet Ihr ein Storytelling aufbauen, dass die Community anzieht und begeistert.

Dafür stehen Euch je nach Plattform verschiedene Formate zur Verfügung. Nutzt auf jeden Fall alle Formate, die eine Plattform bietet. Das bringt Abwechslung und wird in den meisten Fällen vom Algorithmus auch belohnt. Aktuell funktionieren vor allem Videos im 9:16 Format sehr gut, die Ihr zum Beispiel in Form von Reels auf Instagram, TikTok-Videos oder Shorts auf YouTube verwenden könnt. Hieran schließt auch der nächste Tipp an: Beachtet bei der Content-Planung, dass ein Content-Piece mit möglichst wenig Anpassungsaufwand auf mehreren Plattformen gespielt werden kann. Das maximiert die Erfolgsaussichten der Inhalte und reduziert gleichzeitig aden Erstellungsaufwand.

Um alle Inhalte auf den verschiedenen Plattformen zu überblicken, ist es ratsam, einen Redaktionsplan anzulegen. Ein Redaktionsplan ermöglicht es Euch, mit mehreren Personen strukturiert an Eurer Social-Media-Präsenz zu arbeiten.

Und zu guter Letzt: Vergesst bei der Inhaltserstellung nicht, eine einheitliche Bildsprache zu definieren. Eure Bilder und Videos sollten über alle Social-Media-Kanäle hinweg kohärent sein und die Marke bzw. das Unternehmen einheitlich widerspiegeln. Gleichzeitig sollte genug Freiraum für kanalspezifische Akzente sein, um die Zielgruppe überall adäquat anzusprechen.

Übrigens: Content-Marketing in Social Media ist nicht nur etwas für B2C-Unternehmen. Auch für B2B-Unternehmen wird die Präsenz in Social Media zunehmend wichtiger. Hier haben wir einige Tipps für ein gelungenes Content-Marketing im B2B-Bereich für Euch:

Content-Marketing für B2B-Unternehmen – Diese Grundlagen solltet Ihr kennen

Schritt 6: Erstellt ein Social-Media-Reporting

Der beste Weg, Eure Ziele im Blick zu behalten und den Erfolg einer Social-Media-Strategie zu messen, ist ein regelmäßiges Reporting. Anhand der in Schritt 2 festgelegten KPIs lässt sich einfach evaluieren, wie die Inhalte bei der Community ankommen und wo gegebenenfalls noch nachjustiert werden muss. Beachtet in diesem Schritt, die Daten nicht einfach nur zu sammeln, sondern wirklich tiefergehend zu analysieren und Learnings herauszuziehen. Setzt Eure Daten in einen Kontext: Welche Rahmenbedingungen haben zu welchen Ergebnissen geführt? Wie hat Kampagne A im Vergleich zu Kampagne B performt?

Erst, wenn Zahlen in Bezug gesetzt werden, sind sie wirklich hilfreich.

Neben den Analytics, die die einzelnen Plattformen bieten, können auch UTM-Parameter oder der Facebook-Pixel eingesetzt werden, um die Besucher*innen aus Social Media auf ihrem Weg zu Eurer Website zu verfolgen. So seht Ihr beispielsweise ganz genau, welche Beiträge für den meisten Traffic sorgen.

Schritt 7: Überprüft die Ergebnisse und passt die Strategie an

Social Media ist ein schnelllebiges und wandlungsfähiges Umfeld. Daher solltet Ihr die Entwicklung Eurer Brand stets im Auge behalten und immer wieder überprüfen, ob die angewandte Social-Media-Strategie noch erfolgreich ist. Denn eine Strategie ist kein in Stein gemeißelter Plan, sondern eher als Leitfaden zu betrachten, der stetige überprüft und angepasst werden muss.

Einmal mit Profis arbeiten…

Das Aufsetzen einer Social-Media-Strategie kann nicht mal ebenso aus dem Ärmel geschüttelt werden. Um langfristig erfolgreich mit Eurer Strategie zu sein, bedarf es einer fundierten Planung, Durchhaltevermögen bei der Umsetzung und stetiges Monitoring sowie Weiterentwicklung. Unsere 7 Schritte liefern Euch ein Grundgerüst, auf dem Ihr eine fundierte Social-Media-Strategie aufbauen könnt. Solltet Ihr dennoch bei Eurem Prozess Hilfe benötigen, dann meldet Euch bei uns. Wir unterstützen Euch gerne! Ansonsten bleibt uns nur noch zu sagen: Viel Erfolg!


Ihr habt noch Fragen zur Social Media Strategie, Anmerkungen oder Themenwünsche? Schreibt uns gern an hallo@somengo.de, via Instagram Direct oder im Facebook Messenger. Wir freuen uns auf Eure Nachrichten!

*Quellen Nutzungszahlen:

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