Erzähl mir von … – Wie Tourismus mit Social Media Storytelling Sehnsucht vermitteln kann
In der Marketingwelt ist die Kraft emotionaler Inhalte unbestritten. Für das Social-Media-Marketing ist diese Erkenntnis besonders wertvoll. Plattformen wie Instagram, Facebook und TikTok bieten zahlreiche Möglichkeiten, um emotionale Erlebnisse zu teilen. Im Tourismus ermöglicht Storytelling nicht nur, Sehnsüchte zu wecken, sondern auch tiefe, emotionale Verbindungen zu knüpfen. Es geht dabei um die Übermittlung von Werten und Lebensgefühlen, anstelle von bloßer Werbung. Authentische Geschichten, die berühren und inspirieren, erzeugen auf Social Media eine starke Resonanz und beeinflussen so die Reiseentscheidungen der Zielgruppe. Doch wie genau funktioniert Social Media Storytelling im Tourismus? Welche Ziele verfolgt es und warum ist gerade die emotionale Komponente so entscheidend für den Erfolg?
Digitales Storytelling
„Kopfkino“ ist das Stichwort, mit dem man Storytelling auch umschreiben kann. Statt trockene Produktinformationen oder faktische Eigenschaften zu präsentieren, rückt es Geschichten in den Vordergrund. Es sind die erzählerisch gestalteten Inhalte, die Emotionen wecken und die Community auf eine Reise mitnehmen. Diese Art von Werbebotschaften wird nicht als solche wahrgenommen, da sie ein bestimmtes Lebensgefühl vermitteln möchte. Vor allem auf Social Media nimmt Storytelling eine besondere Rolle ein. Die Verwendung multimedialer Elemente und die Einbindung von User-Generated Content ermöglichen es, die Nutzerinnen und Nutzer direkt teilhaben zu lassen und sie sogar zu Co-Autorinnen und -Autoren der Geschichte zu machen.
Ziele von Social Media Storytelling für Tourismus
Im Tourismus geht es beim Storytelling darum, Sehnsucht zu wecken. Menschen verbinden mit ihren Reisen große Erwartungen und emotionale Momente. Dadurch ist die Tourismusbranche prädestiniert, Geschichten zu nutzen, um potenzielle Kundinnen und Kunden zu begeistern. Diese Erzählungen öffnen das Tor zu neuen Welten, machen Destinationen greifbar und wecken die Sehnsucht nach Abenteuer. Wichtig dabei ist die Authentizität: Geschichten müssen wahrhaftig und glaubwürdig sein, um keine falschen Erwartungen zu schüren.
Der Schlüssel zum Erfolg
Bilder (und Videos) sagen mehr als tausend Worte. Sie erreichen hohe Akzeptanz und Reichweiten und dienen oft als Basis für diverse Marketingaktivitäten. Da heute nahezu jeder ein Smartphone besitzt, gehen Bilder direkt ins Herz und werden zur Entscheidungsgrundlage für Reisen.
Ein erfolgreiches Social Media Storytelling im Tourismus vermittelt Werte und ist weit mehr als bloße Werbung. Der Ansatz, Botschafterinnen und Botschafter in den Mittelpunkt zu stellen, verleiht den Geschichten Authentizität und Tiefe. Leidenschaft ist der Schlüssel zum Erfolg: Nur wer selbst von den erzählten Geschichten berührt ist, kann auch andere damit erreichen und begeistern.
Die Umsetzung von Social Media Storytelling am Beispiel Bayern Tourismus
An der Markenstrategie von Bayern Tourismus wollen wir demonstrieren, wie Storytelling im Tourismus effektiv umgesetzt wird. Die wichtigsten Faktoren haben wir in fünf Schritten zusammengefasst:
1. Geschichten finden
Bayern wählt Geschichten aus, die die vielschichtige Identität des Bundeslandes reflektieren – von der tief verwurzelten Tradition bis hin zur Moderne. Diese Geschichten spiegeln die Diversität Bayerns wider und reichen von persönlichen Erzählungen über Kultur und Tradition bis hin zu innovativen Zukunftsvisionen.
2. Kernbotschaft definieren
Eine Kernbotschaft von Bayern lautet #traditionellanders. Diese Botschaft vermittelt, dass Bayern mehr als nur seine Landschaft ist und seine Identität durch die Geschichten seiner Einwohnerinnen und Einwohner geprägt wird. Es geht darum, mit Klischees zu brechen und die Traditionen in die Zukunft zu tragen.
3. Konzept erstellen
Bayern Tourismus nutzt eine Mehrkanalstrategie, um sein Publikum auf Facebook, Instagram und TikTok zu erreichen. Jeder Kanal dient einem spezifischen Zweck und spricht unterschiedliche Aspekte der bayerischen Identität an, von Listicles über Kulturaustausch bis hin zu Klischees.
4. Die Geschichte schreiben
Beim Erzählen der Geschichten legt Bayern Wert auf eine authentische, lockere und unverkrampfte Kommunikation mit einem Augenzwinkern. Die Dramaturgie der Geschichten ist so gestaltet, dass sie die Zuschauerinnen und Zuschauer einlädt, Teil der bayerischen Gemeinschaft zu werden und die Traditionen aus einer neuen Perspektive zu erleben.
5. Die Geschichte erzählen
Durch den Einsatz von User Generated Content, das Teilen von Beiträgen mittels Hashtags und täglichem Community Management auf Social Media-Plattformen wird die Interaktion mit der Community gefördert. Botschafterinnen und Botschafter, also Menschen aus Bayern, die über ihre Traditionen sprechen, treten dabei als „Heldinnen und Helden“ der Geschichte auf. Sie repräsentieren das Gemeinschaftsgefühl und tragen maßgeblich zur Verbreitung der #traditionellanders-Botschaft bei.
Fazit
Social Media Storytelling im Tourismus, besonders deutlich gemacht am Beispiel von Bayern, beweist eindrucksvoll, wie wichtig emotionale und authentische Erzählungen sind, um Sehnsucht zu wecken und eine tiefe Verbindung zum Publikum aufzubauen. Erfolgreiches Storytelling basiert auf Authentizität, Multikanalstrategien und aktiver Community-Einbindung, um die Marke emotional erlebbar zu machen.
Ihr habt Fragen zum Thema Social Media Storytelling im Tourismus, Anmerkungen oder Themenwünsche? Schreibt uns gern an hallo@somengo.de, via Instagram Direct oder im Facebook Messenger. Wir freuen uns auf Eure Nachrichten!